Das Leben – ein Fenster nur

Das Leben – ein Fenster nur;
man verweilt auf einer Bank,
blickt dem Augenblick entgegen
im bleichen Licht der Vergangenheit.

Auf jener Linie,
die sich von der Bank zum Horizont erstreckt,
sind Erinnerungen wie bunte Rosen,
die allmählich verblassen.

Die Sonne geht auf und unter;
die Zeit zerfließt wie Wolkenbänder
und verändert unaufhörlich ihre Farben.

Manchem endet der Horizont
gleich vor der Nasenspitze –
im Nichts.
Mancher richtet aber seinen Blick auf die Sterne,
in die Weite der Unendlichkeit.

Stets steht der Tod uns gegenüber,
blickt uns an – allgegenwärtig,
und siegt schließlich
bei unserem letzten Hauch.

Welch Glück,
wenn man einen schönen Ausblick
hinter dem Fenster zurücklassen könnte.

 

In Türkisch: Hayat bir pencere

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